In Deutschland gibt es tausende von freien Finanzberatern und Vermögensverwalter. In dieser Branche tummeln sich sowohl kleine Einmannbetriebe als auch große Unternehmen mit hunderten von Mitarbeitern, die mehrere Milliarden Euro für ihre Kunden verwalten. Der Markt der Vermögensverwalter ist leider sehr unübersichtlich. Wie in jeder Branche gibt es auch hier schwarze Schafe. Anleger sollten bei der Auswahl des Vermögensverwalters auf jeden Fall ein paar einfache Grundregeln beachten. Von Äußerlichkeiten wie einem schicken Büro in Toplage sollte man sich nicht blenden lassen. Obwohl das noble Büro ein Zeichen für Erfolg sein kann, ist nicht geklärt, dass der Vermögensverwalter eventuell viel Geld für seine Kunden verdient hat oder den Kunden abgezockt hat. Ein guter Vermögensverwalter hat kein Problem damit klar dem Kunden darzulegen was seine Dienste kosten und wieviel er an den jeweiligen Finanzprodukten verdient. Sollte der Kunde bei diesen Fragen nur zögerliche Antworten bekommen, ist dies auf jeden Fall für den Anlageberater bzw. Vermögensverwalter ein Negativmerkmal. Der Finanzberater sollt dem Kunden die Informationen auch in schriftlicher Form übergeben und das Beratungsgespräch protokollieren. Für die Beratung kann ein Honorar nach Zeitaufwand berechnet werden oder nach der Größe des verwalteten Vermögens. In der Regel liegt hier die Bandbreite zwischen 0,5 und 2 Prozent. Die Stundentarife bewegen sich zwischen 75 und 300 EUR. Vermögensverwalter benötigen keine Einlagensicherung, da das Geld des Kundens auf einer Depotbank liegt. Hier ist der Kunde über den Einlagesicherungsfond abgesichert. Selbst wenn der Berater pleitegeht, drohen dem Kunden keine Verluste. Im Gespräch sollte der Finanzberater dem Kunden für seine Anlageentscheidung Zeit geben. Wer ständig auf einen schnellen Abschluss drängt, gilt als wenig seriös. Insgesamt gibt es bei den Geschäften mit Vermögensverwaltern sehr viel Verhandlungsspielraum. Der Verbund unabhängiger Vermögensverwalter hat auf seiner Website einen Ehrenkodex zusammengestellt, der dem Anleger dabei hilft, die Spreu vom Weizen zu trennen. Für den Anleger kann es sich durchaus lohnen die Angebote von mehreren Anbieter zu vergleichen.