Die häufigsten Freizeitaktivitäten der Deutschen – Studie Freizeit-Monitor 2018

Laut Studie Freizeit-Monitor 2018 sind in den vergangen fünf Jahren Medien im Allgemeinen der klare Gewinner. Sie dominieren mit weitem Abstand die Freizeitaktivitäten der Deutschen. Laut der Studie sind sieben bis neun (abhängig von der Altersgruppe Befragte) der häufigsten Freizeitaktivitäten Medien: Fernsehen (95%), Radio hören (90%), Musik hören (85%), Telefonieren (84%), Internet (78%). Dies geht vor allem auf kosten echter Sozialkontakte wie etwa der Besuch von Großeltern, Treffen mit Freunden oder einem Plausch mit Nachbarn / Bekannten.

Die Studie zeigt auch, dass es bei den Deutschen mittlerweile ein regelrechtes hin- und herspringen bei den Freizeitaktivitäten gibt. Pro Woche sind es nun im Schnitt 23 – vor 20 Jahren waren es gerade einmal 12. Laut Ulrich Reinhard (wissenschaftlicher Leiter der Studie) sind viele Bundesbürger mit dieser Entwicklung jedoch nicht wirklich zufrieden. Rund die Hälfte der Befragten äußerte den Wunsch von den rund 2500 Mußestunde im Jahr lieber mehr Zeit für sich und andere (Partner, Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte etc.) zu haben. Reinhard gibt zu bedenken: Zwischenmenschliche Beziehungen seien wie sozialer Kitt, der das Land zusammenhalte. Außerdem wünschte sich rund die Hälfte lieber mal Nichtstun und Faulenzen. Andererseits würden fast zwei Drittel (63 Prozent) gern spontan das tun, wozu sie gerade Lust haben.

Der Freizeit-Monitor wird regelmäßig von der Stiftung für Zukunftsfragen erhoben. Im Juli 2018 wurden dafür 2000 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt, wie sie am liebsten ihre freie Zeit verbringen. Seit 1986 liegt Fernsehen als Lieblingsfreizeitbeschäftigung der Deutschen unangefochten auf Platz 1 der Hitliste. 95 Prozent aller Deutschen schauen regelmäßig fern – d.h. mindestens einmal pro Woche. Zwei von drei verfolgen sogar täglich das Fernsehprogramm. Im Vergleich zu 2013 gibt es jedoch deutliche Verschiebungen in anderen Kategorien. Die Kernaussagen der Studie lassen sich sich wie folgt zusammenfassen:

Gewinner:
Die neuen Medien: Rund die Hälfte nämlich 49% der Befragten nutzen in ihrer Freizeit ein Smartphone – ohne zu telefonieren. In 2013 waren das nur 28% (Zuwachs +76%). 78 Prozent der Befragten sind in ihrer Freizeit regelmäßig im Internet unterwegs. In der Studie von 2013 waren dies erst 51% der Befragten (Zuwachs +53%). Mit sozialen Medien beschäftigen sich mittlerweile 52% regelmäßig. In 2013 waren es erst 34% (Zuwachs +52%).

Verlierer:
Bücher haben an Attraktivität eingebüßt. Weniger als ein Drittel der Befragten 29% gaben an regelmäßig ein Buch zu lesen. In 2013 lag der Wert hier noch bei 35% (Rückgang -17%). Im gleichen Ausmaß hat auch die Gartenarbeit 29% in 2018 zu 35% in 2013 nachgelassen. Auch unternehmen die Deutschen immer seltener 44% spontan etwas. In 2013 lag der Wert hier noch bei 50% (Rückgang -14%). Einem speziellem Hobby gehen in 2018 noch 29% Prozent der Bundesbürger nach. In 2013 waren das noch 33% (Rückgang -14%).

Sozialkontakte:
Regelmäßig mit Kindern zu spielen, ist nur noch für ein gutes Viertel der Bundesbürger 27% ein Bedürfnis. In 2013 lag der Wert hier noch bei 31% (Rückgang -11%) Auch Großeltern und Enkel sehen sich seltener als zuvor. Die Nachbarschaftshilfe ebbt ab und das Treffen mit Freunden zu Hause ist von 24% auf 17% zurückgegangen. „Typisch ist heute, dass Freunde skypen und sagen, dass sie sich dringend mal wieder treffen müssten“, sagt Forscher Reinhardt. „Aber sie tun es dann doch nicht.“ Grund für weniger Zeit sei aber selten Desinteresse – es gebe eher zu viele andere Reize.


Quellenangaben: Technische Daten Freizeit-Monitor 2018 (05. September 2018)
Anzahl und Repräsentanz: über 2.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland
Zeitraum der Befragung: Juli 2018
Methode: Face-to-Face-Interviews
Befragungsinstitut: Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg
freizeitmonitor.de

Komplette Studie Freizeit-Monitor 2018 (PDF) – Quelle: freizeitmonitor.de, 05.09.2018